Allgemein,  Rezension

Sarah Sprinz: University of British Columbia- What if we drown [Band 1]

Autor: Sarah Sprinz
Verlag: Lyx Verlag
Datum Erstveröffentlichung: 30.10.2020
Länge: 400 Seiten
Preis: 12,90€


Klappentext:
Sie möchte endlich nach vorne blicken. Er macht es ihr unmöglich

Ein Neuanfang – das ist Lauries sehnlichster Wunsch, als sie nach dem tragischen Tod ihres Bruders an die Westküste Kanadas zieht. Noch vor der ersten Vorlesung ihres Medizinstudiums an der University of British Columbia lernt sie Sam kennen und spürt sofort, dass er sie auf eine nie gekannte Weise versteht. Unaufhaltsam schleicht sich der attraktive Jungmediziner in ihr Herz. Bis Laurie erkennt, wie tief er in die Ereignisse der Nacht verstrickt war, die ihren Bruder das Leben kostete …


Cover:
Das Cover ist einfach zauberhaft. Es gefällt mir von den Farben her sehr. Besonders schön finde ich, das sich das Cover auch komplett über den Buchrücken zieht.


Meine Meinung:
Der Klappentext hat mich ziemlich neugierig auf die Geschichte gemacht. Zudem auch die tolle Aufmachung des gesamten Buches, inklusive des Designs der Klappenbroschur.
Natürlich hatte ich die ein oder andere Vorstellung, wie die Geschichte sein könnte, wollte aber unvoreingenommen an das ganze heran gehen.
Der Einstieg in die Geschichte gelang mir nahezu mühelos. Innerhalb eines Abends bin ich so in der Geschichte von Laurie und Sam versunken, das die ersten 180 Seiten gelesen waren.
Die Autorin hat einen sehr angenehmen, humorvollen, gefühlvollen und modernen Schreibstil, der die Seiten nur so verfliegen lässt.
Sie beschreibt das Setting an der University of British Columbia so bildhaft, das ich ein genaues Bild vor Augen hatte. Ich fühlte mich als Leser in die Geschichte einbezogen und nicht nur als Zuschauer.
Ich bin sowieso ein Fan von Settings am College, Highschool etc. weshalb mein Geschmack hier zu 100% getroffen wurde.
Ebenso das WG Setting von Emmet, Hope und Laurie fand ich großartig. Am liebsten wäre ich in dieses urige Haus direkt mit eingezogen.
Sarah Sprinz hat mich mit ihren Worten in die Geschichte gezogen, sodass alles vor meinem inneren Auge quasi als Film ablief. Ich hatte sowohl vom Setting als auch den Charakteren eine so gute Vorstellung, die alles in meinem Kopf zum leben erweckt hat.
Kommen wir nun zu den Charakteren.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Laurie und Sam.
Wie im Klappentext schon erwähnt wird, verbindet die beiden ein Ereignis. Ein Ereignis das beide noch heute beschäftigt und in tiefe Trauer und Schuldgefühle stürzt.
Nach und nach erfährt man mehr, bis sich irgendwann ein gesamtes Bild ergibt.
Ich fand es in “ What if we drown“ sehr spannend, dass die Autorin sich entschieden hat, schon relativ früh ein großes Geheimnis zu lüften und nicht bis zum Ende zu warten.
Und besonders interessant, war der Umgang den Laurie damit pflegte. Sie bemühte sich unvoreingenommen zu sein, Details in Erfahrung zu bringen. Doch auf den anderen Seite ließ sie Sam ins offene Messer laufen, wovon ich weniger begeistert war.
Sie hat ihn belogen und war einfach nicht ehrlich. Ließ ihre Lüge laufen.
Einerseits konnte ich ihr Verhalten verstehen, sie hatte Angst und definitiv den passenden Moment ehrlich zu sein verpasst.
Doch gibt es jemals einen passenden Moment um eine Lüge einzugestehen?
Wird es so einen Moment je geben?

„What if we drown“ beschäftigt sich neben dem Uni-Alltag und den neu entstehenden Freundschaften auch mit dem Thema Verlust und Trauerbewältigung.
Dazu gibt es es bereits vor Beginn der Geschichte eine Trigger-Warnung.
Dennoch finde ich, das diese Themen sich in einem ausgewogenen Gleichgewicht halten.
Die Geschichte ist weder nur traurig und von einem Schleier aus Kummer verhangen, noch beschönigend und bagatellisierend.
Für meinen Geschmack hat die Autorin einen tollen Weg gefunden es real erscheinen zu lassen, greifbar und authentisch.
Laurie und Sam haben, so doof das jetzt auch klingen mag, glaubhaft ihren Schmerz, ihre Trauer und ihre innere Zerrissenheit gezeigt. Ich konnte es fühlen, es kam absolut bei mir an.
Dennoch haben die beiden ihr Leben versucht weiterzuleben, trotz des Schmerzes, auch wenn dieses allgegenwärtig war.
Denn wenn wir mal ehrlich sind, jeder kennt ein gewisses Maß an Trauer, Wut, Verlust…..dennoch bestimmt es nicht 24/7 den Alltag. Auch trauernde, verletzte Menschen empfinden Freude und dürfen Spaß am Leben haben.
Was ich damit sagen möchte, die Autorin hat mich mit ihrer Geschichte berührt, es fühlte sich nicht fiktiv oder überspitzt an.
Mich hat die Geschichte der beiden berührt.


Fazit:
Puh, das ist glaube die tiefgründigste Rezension die ich seit langem verfasst habe und die mich hat um Worte ringen lassen.
Doch ich hoffe ich versteht worauf ich hinaus möchte.
Die Geschichte von Laurie und Sam beschäftigt sich zwar mit dem Umgang von Trauer und Verlust, dennoch wird ihr Leben davon nicht zu 100% überschattet.
Es kommen trotzdem lustige und spaßige Momente in der Geschichte vor, durch die keine erdrückende Stimmung entsteht.


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