Allgemein,  Rezension

Ava Reed: Alles.Nichts. und ganz viel dazwischen

Autor: Ava Reed
Verlag: Ueberreuter Verlag
Datum Erstveröffentlichung: 15.02.2019
Länge:
Preis: 16,95€


Klappentext:
In jeder Dunkelheit brennt ein Licht. Man muss es nur finden!

Der Abschluss. So viele Dinge, die zu tun sind.
Und danach? Ein Studium? Eine Ausbildung? Reisen?
Leni ist ein normales und glückliches Mädchen voller Träume. Bis ein Moment alles verändert und etwas in ihr aus dem Gleichgewicht gerät. Es beginnt mit zu vielen Gedanken und wächst zu Übelkeit, Panikattacken, Angst vor der Angst. All das ist plötzlich da und führt zu einer Diagnose, die Leni zu zerbrechen droht. Sie weiß, sie muss Hilfe annehmen, aber sie verliert Tag um Tag mehr Hoffnung. Nichts scheint zu funktionieren, keine Therapie, keine Medikation. Bis sie Matti trifft, der ein ganz anderes Päckchen zu tragen hat, und ihn auf eine Reise begleitet, die sie nie antreten wollte …


Cover:
Bei dem Cover hat man sich wirklich selbst übertroffen. Die Farbe ist toll und auch der Baum mit den tollen lichterbestückten Gläser. Ein klarer Fall und einem tollen Cover.


Meine Meinung:
Bevor ich das Buch gelesen habe, war mir durchaus bewusst, um welche Thematik es sich hier dreht.
Panikattacken und vor allem das Thema Depression gehören in unserer modernen Gesellschaft leider noch zu Tabu-Themen, obwohl sie keine sein sollten.
Und wenn man dann noch den Begriff „Psychiatrie“ mit in die Gleichung wirft, ist es bei vielen aus.
Da ich selbst Krankenschwester in einer Psychiatrie bin und habe viele Jahre auf einer Station die sich mit der Behandlung der oben genannten Erkrankungen beschäftigt gearbeitet, war mir das Thema also nicht neu. Ich kam gut in die Geschichte rein und habe schnell gemerkt, das sich Ava mit der Thematik mehr als gründlich auseinander gesetzt hat. Sie hat sowohl die Symptome als auch den Verlauf der Erkrankung sehr anschaulich und vor allem verständlich beschrieben.
Mit Leni haben wir eine sehr junge Protagonistin, welche mit einem Schicksal zu kämpfen hat, dass weder leicht noch verständlich ist. Die Depression hat viele Gesichter, sie äußert sich bei niemandem 1:1 gleich und macht vor allem dem Betreffenden eine Heiden Angst.
Mein Problem mit der Geschichte war folgendes, ich konnte die Emotionen nicht packen, ich habe so sehr versucht eine emotionale Bindung zu den Charakteren aufzubauen, doch es gelang mir nicht.

Ich habe mir jetzt einpaar Tage Zeit mit der Rezension gelassen um nochmal in mich zugehen und zu ergründen, woran es lag.
Im Endeffekt bin ich zu dem Schluss gekommen, dass vielleicht sogar mein Beruf der Schuldige ist.
Klingt vielleicht doof, aber ich denke das es genau das war.
Denn in meinem Beruf muss ich trotz allem eine gewisse Distanz waren, sowohl zu den Patienten, als auch zu deren Schicksal.
Und beim lesen der Geschichte, kam es mir zum Großteil so vor, dass ich eben diese Distanz hatte. Ich kam aus meinem beruflichen Denken einfach nicht heraus.
Besser kann ich es einfach nicht beschreiben. Ich hatte während der gesamten Geschichte eine emotionale Distanz, die ich nicht überwinden konnte.
Auf eine gewisse Art haben mich die Schicksale von Leni und Mattie gerührt, aber nicht berührt.

Puuh, das war schwer zu formulieren, aber ich hoffe das ihr ein wenig verstehen könnt, was ich damit sagen wollte.
Die Geschichte ist keinesfalls schlecht oder zu wenig mit Emotionen bestückt, eher im Gegenteil, weshalb es mich unglaublich ärgert, dass ich so empfunden habe.
Ava hat mit ihrer Geschichte viele wichtige Themen angesprochen und leicht verständlich erklärt, worum es bei Panikattacken und der Depression geht.
Ihr Schreibstil ist wie ich ihn kennengelernt habe sehr flüssig und modern, sodass man nur so über die Seiten fliegt.


Fazit:
Ein tolle Geschichte, die von den kleinen Momenten, den besonderen Momenten erzählt.
Leider war es nur nicht meine Geschichte, bzw. eine Geschichte die mich berühren konnte. Ich ärger mich immer noch so so sehr, weil ich sie wirklich mögen wollte, am Ende habe ich es vielleicht zu sehr gewollt.


Zitat aus dem Buch:
“ Ich bin wichtig. Ich vergesse es nur manchmal.“


Ein Kommentar

  • Stella

    Huhu Jenny 🙂

    eine tolle Rezension. Ich möchte mir das Buch auch zeitnah zulegen. Durch Instagram hat man ja oft höhere Erwartungen, vor allem wenn Bücher so häufig gezeigt werden. Hihi. Ich bin dennoch sehr gespannt auf die Geschichte. ♥

    Liebste Grüße, Stella

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